Robert Parker entdeckt den trockenen Riesling

Neuer Deutschland-Experte des Wine Advocate sorgt für Richtungswechsel in der US- Weinpresse

Monkton/Hamburg, 14. November 2005 (weinreporter.de) – Zum ersten Mal ist in einem amerikanischen Weinmedium eine umfassende Darstellung und Bewertung eines deutschen Weinjahrgangs unter Einbeziehung der trockenen Rieslinge speziell der Grossen und Ersten Gewächse des VDP erschienen. Autor ist David Schildknecht, neuer Deutschland-Experte des Wine Advocate von Robert Parker.

In der Ausgabe Nr. 161 dieses Weinbriefes des weltweit als einflussreichsten Weinkritikers beschreibt und bewertet Schildknecht die Weine von 33 Weingütern in den fünf Anbaugebieten Mittelrhein, Nahe, Rheingau, Rheinhessen und Pfalz. Für eine der kommenden Ausgaben ist ein ähnlich ausführlicher Report über Mosel, Saar, Ruwer angekündigt.

Insgesamt werden in diesem ersten Teil auf 26 Seiten 292 Weinen hauptsächlich des Jahrgangs 2004 und einige aus 2003 vorgestellt. Gut die Hälfte aller Weine wurde von Schildknecht mit 90 oder mehr Punkten bewertet. Darunter befinden sich erstmals auch mehr als 100 trockene Rieslinge, die Noten zwischen 86 und 94 Punkten erhielten, 34 davon mit dem rating als „outstanding“.

Schon allein die Tatsache, dass man daraus nach Erscheinen des zweiten Teils erstmals so etwas wie ein Parker Top 50 oder Parker TOP 100 Ranking der besten trockenen deutschen Rieslinge des Jahrgangs 2004 wird ableiten können, empfinden viele in der deutschen Weinwirtschaft zu Recht als Sensation. Das hat es in der gesamten angelsächsischen Weinpresse zuvor so noch nie gegeben und kommt einem Paradigmenwechsel auf Märkten gleich, in denen bislang stets die restsüssen Kabinettweine und Spätlesen im Fokus standen.

Bei Schildknechts Bewertungen rangieren die meisten trockenen oder halbtrockenen Kabinettweine – von einigen ganz wenigen Ausnahmen abgesehen – eher am unteren Ende der Skala. Erstaunlich viele Gutsrieslinge werden von ihm höher als diese bewertet. Bislang argumentierten die meisten Winzer, dass sie diese leichten Kabinett-Weine, die auf dem heimischen Markt eine eher untergeordnete Rolle spielen, unbedingt für den Export nach den USA bräuchten.

An der Spitze der trockenen Weine stehen im Parker-Brief überwiegend Erste und Grosse Gewächse von VDP-Betrieben sowie Weine von Georg Breuer (Rüdesheim) und Gunderloch (Nackenheim, die praktisch nach den gleichen Regeln produziert werden, sowie um Weine von Leitz (Rüdesheim) und Müller-Catoir (Neustadt-Haardt), die dieser Kategorie entsprechen aber als solche nicht bezeichnet werden.

Die am höchsten bewerteten Güter sind Müller-Catoir mit vier outstanding-Weinen sowie Gunderloch, Leitz und Christmann mit je drei Oustandings. Allerdings ist Gunderloch als einziges Weingut mit mehr als einem nämlich mit drei Weinen unter den Top Ten vertreten, darunter auch der „einfache“ Gutsriesling des Jahrgangs 2004.

Bei den edelsüssen Weinen liegt Dönnhoff an der Spitze mit 100 Punkten für seinen Riesling Eiswein mit der A.P. Nr. /24, sowie 99 Punkten für den Eiswein mit der A.P Nr /23 und 98 Punkten für eine Riesling Auslese. Ausserdem gab es 99 Punkte für eine Rieslaner Bürgergarten Beerenauslese von Müller-Catoir und die Gräfenberg Trockenbeerenauslese von Robert Weil.

Eine vollständige Liste der mit 90 bis 94 Punkten (= outstanding) bewerteten trockenen Rieslinge gibt es hier:
http://best-of-wine.com/weinreporter.htm?id=609


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