HanseGarnelen + Neue Meere: Deutschlands Garnelen-Revolution oder cleveres Marketing?

Frische, in Deutschland nachhaltig gezüchtete GarnelenFrische, in Deutschland nachhaltig gezüchtete Garnelen

Deutschland und Garnelenzucht – klingt erst mal wie Oktoberfest in Tokio. Doch genau das passiert: HanseGarnelen und Neue Meere fusionieren und wollen die nachhaltige Garnelenzucht auf ein neues Level heben.

Was bedeutet das? Kein billiger Import mehr, sondern White Tiger Garnelen aus heimischen Becken – ohne Antibiotika, ohne lange Transportwege, dafür mit maximaler Frische. Ein Meilenstein für die deutsche Aquakultur oder einfach nur ein cleverer Markt-Schachzug?



Fusion mit Biss: HanseGarnelen expandiert weiter

Die HanseGarnelen AG aus Glückstadt ist kein kleiner Fisch im Becken – sie betreibt bereits Europas größte Kreislauf-Farm für Garnelen. Nun steigt sie bei Neue Meere in Gronau ein und erweitert ihr Netzwerk. Zitat aus der Pressemitteilung: „HanseGarnelen baut damit seine Position als europäischer Marktführer für nachhaltig gezüchtete Garnelen weiter aus.“

  • Jährliche Produktion? 120.000 kg frische Garnelen – und das ohne importierte Tiefkühlware.
  • Standorte? Glückstadt, Grevesmühlen und jetzt Gronau.
  • Nachhaltigkeit? Nutzung von klimaneutraler Energie, antibiotikafreie Zucht, Kreislaufanlagen.

„Unser Ziel: Eine Welt, in der hochwertige, nachhaltige und fair produzierte Lebensmittel selbstverständlich sind“, sagt Rupert Baur, Vorstand von HanseGarnelen. Klingt ambitioniert – doch halten die Fakten mit der Vision Schritt?

Nachhaltigkeit oder nur ein grünes Label?

Die Idee: Keine umweltbelastende Wildfang-Fischerei mehr, keine Garnelen aus fragwürdigen asiatischen Zuchten, sondern Frische aus Deutschland.

  • Kreislaufanlagen statt Massenzucht: Die Garnelen schwimmen in tropisch warmem Wasser – mit kontrollierten Bedingungen.
  • Keine Antibiotika, keine Medikamente: Die Becken werden nachhaltig bewirtschaftet, Wasser wird wiederverwertet.
  • Fast klimaneutral: Die Farm in Glückstadt nutzt Abwärme eines benachbarten Unternehmens.

Aber: Garnelenzucht verbraucht viel Energie. Selbst mit nachhaltigen Lösungen bleibt der ökologische Fußabdruck nicht null – doch verglichen mit importierten Ware aus Asien definitiv ein Fortschritt.

Garnelenzucht mit Photovotaikanlage der Hansegarnelen AG
Garnelenzucht mit Photovotaikanlage der Hansegarnelen AG (Foto: Hansegarnelen)

Geschmack vs. Industrieprodukt: Sind die Garnelen wirklich besser?

Industrie-Garnelen aus Thailand oder Ecuador? Billig, aber oft voller Antibiotika, wässrig und wenig aromatisch.

Die deutschen Garnelen sollen:

  • Frischer sein – sie legen keine 10.000 km Reise zurück.
  • Bessere Textur & Aroma haben – durch kontrollierte Bedingungen.
  • Schonender gezüchtet werden – mit weniger Umweltbelastung.

Dennis Werkmeister, Head of Sales bei HanseGarnelen, betont: „Unsere Partner spüren den Wandel. Verbraucher wollen Lebensmittel, die nicht nur exzellent schmecken, sondern auch durch Qualität, Frische und Nachhaltigkeit überzeugen.“

Die Frage ist: Werden sich die Premium-Garnelen beim Endkunden durchsetzen? Oder bleibt es ein Luxusprodukt für Gourmets?

Preisfrage: Lohnen sich deutsche Garnelen?

Klar, nachhaltig gezüchtete Garnelen sind nicht zum Discounterpreis zu haben. Aber lohnt sich der Aufpreis?

  • Importierte TK-Garnelen: 10-15 €/kg
  • Nachhaltige deutsche Garnelen: 40-60 €/kg

Wer zahlt das? Feinschmecker, die wissen, dass Qualität ihren Preis hat. Top-Gastronomen, die sich von der Masse abheben wollen. Und Kunden, die Wert auf Nachhaltigkeit legen.

Fakt: Wer einmal eine frische Garnele probiert hat, wird den Unterschied schmecken.

Fazit: Eine neue Ära für deutsche Garnelen?

HanseGarnelen und Neue Meere zeigen, dass nachhaltige Garnelenzucht kein ferner Traum, sondern Realität in Deutschland ist.

✅ Bessere Qualität als Importware
Nachhaltigere Produktion, keine Antibiotika
✅ Geringerer CO₂-Fußabdruck als Tiefkühlware aus Asien
Höherer Preis – bleibt es ein Nischenprodukt?

Der Erfolg wird davon abhängen, ob Feinschmecker bereit sind, für Qualität und Nachhaltigkeit zu zahlen. Wer also auf die nächste Gourmet-Karte schaut, sollte mal nachsehen – vielleicht steht dort bald: „Garnelen aus Deutschland – frisch aus der Kreislaufzucht“.


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