Pariser Weinkeller

In Paris gibt es den einen oder anderen gutsortierten Weinkeller. Einer, dessen Bestand nun dezimiert werden soll, ist der des Hôtel de Ville. Der sozialistische Bürgermeister von Paris, Bertrand Delanoe, kann sich nämlich (im Gegensatz zum Verfasser) praktisch keinen Anlaß vorstellen, der es rechtfertigen würde, etwa eine Flasche Pétrus 1990 zu öffnen. Viele der allein 6000 als Grand Cru klassifizierten Flaschen hatte der Amtsvorgänger von 1977 – 1995, Jacques Chirac, angehäuft; in den letzten acht Jahren seiner Amtszeit hatte dieser auch ein ordentliches Spesensümmchen von 2,3 Mio. EUR produziert – ein von den seinerzeit oppositionellen Sozialisten beantragter Untersuchungsausschuß kam allerdings nie zustande. Nun packt der neue Bürgermeister die Dinge selbst an und wird knapp 4000 Flaschen hochwertiger Weine ab dem 19. Oktober 2006 zur Besichtigung, am 20. und 21. Oktober 2006 zur öffentlichen Auktion bei den Finanzbehörden im Marais freigeben. Einen nicht uninteressanten Einblick in die Bestandsentwicklung gibt dieser Rapport unter Punkt 2.3.4, „gestion de cave“. Während der Bedarf an alkoholischen Getränken im Berichtszeitraum 2000 – 2004 insgesamt dramatisch um 46% zurückgegangen ist, liegt der Rückgang beim Champagner übrigens nur bei 22%.


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